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Schmuck Edelsteine

Edelsteinvorkommen Edelsteine und Schmucksteine

Lagerstätten und Gewinnung der Edelsteine und Schmucksteine

Edelsteine und Schmucksteine gibt es in vielen Teilen der Welt, einzeln verstreut oder in größeren Mengen angehäuft. Abbauwürdige Edelsteinanreicherungen bezeichnen wir als Lagerstätte. Örtlichkeiten mit Einzelfunden werden Fundstätte, Fundort oder Fundpunkt genannt. Das Wort Vorkommen umfasst alle vier soeben genannten Begriffe.

Edelsteine Lagerstätten

Nach der Entstehung der edelsteinführenden Gesteine unterscheiden wir magmatische (aus Magma hervorgegangene), sedimentäre (als Folge von Ablagerungen gebildete) und metamorphe (durch Umwandlung anderer Gesteine zustande gekommene) Lagerstätten.

Meist ist es allerdings zweckmäßiger, von primären und von sekundären Lagerstätten zu sprechen. Man unterscheidet damit Vorkommen, wo sich die Edelsteine und Schmucksteine noch am „ersten“ Ort, nämlich dem der ursprünglichen Lagerung befinden, von solchen, wo sie durch einen Transport an eine „zweite“ Stelle verfrachtet wurden.

Bei den Primärlagerstätten haben die Edelsteine noch den originären Verbund mit dem Muttergestein. Die Kristalle sind gewöhnlich gut erhalten. Die Ergiebigkeit der Lagerstätte ist im allgemeinen nicht sehr groß. Es muß nebenher viel taubes (nicht edelsteinhaltiges) Gestein bei der Edelsteinsuche abgeräumt werden.

Bei sekundären Lagerstätten sind die Edelsteine vom Ort ihrer Entstehung abtransportiert und irgendwo anders wieder sedimentiert worden. Härtere Kristalle werden dabei abgerundet, andere zerkleinert oder gar zermahlen. Je nach dem Transportmedium oder dem Lagerort unterscheiden wir Fluss- (fluviatile oder fluviale), Seen- (limnische), Meeres- (marine), Küsten- litorale) oder Wind- (äolische) Ablagerungen.

Flüsse können edelsteinhaltiges Gestein über Hunderte von Kilometern verschleppen. Beim Nachlassen der Wasserströmung, d.h. beim Schwinden der Transportkraft, werden die spezifisch schwereren Edelsteine (wie z.B. Diamant, Zirkon, Granat, Saphir, Chrysoberyll, Topas, Peridot und Turmalin) vor dem allgegenwärtigen leichteren Quarzsand abgelagert, dadurch sortiert und an bestimmten Stellen angereichert. Das macht eine Ausbeute der Lagerstätte gewöhnlich leichter und produktiver als bei einer primären Lagerstätte. Durch Wasser zusammengeschwemmte Edelsteinvorkommen werden nach einem alten Bergmannsausdruck Seife, Edelseife oder Edelsteinseife genannt. Der Wissenschaftler spricht von einer alluvialen Lagerstätte.

Ähnlich wie in Flüssen können sich in der Brandungszone des Meeres Edelsteinseifen bilden. In Namibia werden solche Vorkommen ausgebeutet.

Selbst der Wind kann kleine Edelsteinkörner befördern und infolge sortierter Ablagerungen an bevorzugten Orten anreichern.

Zwischen den primären und den sekundären Vorkommen liegen (genetisch betrachtet) die Verwitterungslagerstätten, auch eluviale Lagerstätten genannt. Sie finden sich in der Fußregion steiler Felsen und hoher Berge. Edel- und Schmucksteine haben sich hier im Verwitterungsschutt angereichert, weil das aufbereitete, spezifisch leichtere Muttergestein durch Niederschlagswasser und Wind allmählich abtransportiert wird, während die schwereren Edelsteine liegen bleiben.

Die Verteilung der Edelsteinlagerstätten über die Erde ist nicht gleichmäßig. Einige Regionen sind deutlich bevorzugt. (vgl. Weltkarten im Anhang).

Symbol- und Heilsteine

Edelsteine stellen wegen ihrer Farbe, des Glanzes und der Gestalt, aber auch wegen der Seltenheit etwas Besonderes dar. Sie sind deshalb seit eh und je mit einem Hauch des Geheimnisvollen umwittert. Man vermutet sogar Kräfte in ihnen, die man für sich nutzen will. Als Schutz gegen Unbill von außen oder zum Erlangen innerer Stärke, insbesondere aber auch für Heilzwecke.

Kosmisch-Astralische Symbolsteine

Edelsteinen wird in verschiedener Hinsicht eine symbolhafte Bedeutung zugesprochen. So identifizieren sich z.B. einige Staaten mit einem Edelstein, der im eigenen Land gewonnen wird. Manchmal sind Edelsteine Symbol für Macht, Status und Reichtum, häufig mit einer Wunschvorstellung überirdischer Kräfte und wirkungsvoller Magie verquickt.

In Verbindung mit mystischen Vorstellungen über Beziehung von Mensch , Erde und Kosmos werden Edelsteine sowohl zum Symbol für Zauber und Magie als auch zu Amulett und Talisman.

Heilsteine

So wie die Edelsteine als Symbol für eine Übernatürliche Verbindung des Menschen zu Sonne, Mond und Sternen betrachtet werden, so sind sie ebenso Sinnbild für Zauber, Magie und Heilkunde.

Den Edelsteinen werden Kräfte zugeschrieben, die Krankheiten verhindern oder heilen, andere Beschwernisse lindern oder beseitigen können.

Historische Betrachtung

Seit der Antike gibt es schriftliche Aufzeichnungen, in denen nachzulesen ist, wie mit edlen Steinen geheilt oder Krankheit abgewendet werden kann. Bedeutende Schriftsteller der alten Zeit, wie Aristoteles, Gajus Plinius Secundus, Dioskurides und später Marbod, Albertus Magnus und Konrad von Megenberg, berichten davon.

Große Akzeptanz über Jahrhunderte haben die in Ihrem Buch „Physika“ niedergeschriebenen Heilanweisungen der gelehrten Äbtissin Hildegard von Bingen (1098-1179). Diese Steinheilkunde erlebt gegenwärtig eine Auferstehung.

Da nach Ansicht Hildegards die Edelsteine durch das Zusammenwirken von Feuer und Wasser entstehen, haben sie entsprechende Kräfte wie jene Naturerscheinungen.

Heilsteine heute

Wenn heutzutage von Heilsteinen die Rede ist, dann bedeutet das nicht etwa nur, dass mit Steinen Krankheiten geheilt, sondern dass – nach Meinung der Anwender – insgesamt alle Arten negativer Einwirkungen auf den Menschen positiv beeinflusst werden können.

Quelle: Professor Dr. Walter Schumann

Edelsteine und Schmucksteine – BLV Verlag

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Neueste Auflage erscheint im September 2015

 

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