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Schmuck Edelsteine

Eigenschaften der Edelsteine und Schmucksteine

Eigenschaften der Edelsteine

Gewisse Kenntnisse über die wichtigsten Eigenschaften der Edelsteine und Schmucksteine sind sowohl für den Edelsteinschleifer, für den Fasser als auch für den Schmuckträger und den Sammler von unabdingbarem Wert. Erst dann kann man einen Edelstein richtig bearbeiten, pflegen und verwenden.

Die Härte

Von den verschiedenen Härtearten der Technik sind bei den Edel- und Schmucksteinen gewöhnlich nur die Ritz- und die Schleifhärte von Bedeutung.

Ritzhärte

Den Begriff der Ritzhärte führte vor über 100 Jahren der Wiener Mineraloge Friedrich Mohs (1773-1893) zur Bestimmung von Mineralien ein. Er definierte die Ritzhärte als den Widerstand, den ein Mineral beim Ritzen mit einem scharfkantigen Gegenstand entgegenbringt.

Mohs erstellte aus 10 verschieden harten Mineralien eine Vergleichsskala (Mohssche Härteskala), die bis heute in der ganzen Welt verbreitet ist.

Diamant 10

Nummer 1 ist der weichste, Nummer 10 der härteste Grad.

Die Mineralien der dazwischen liegenden Stufen ritzen das mit geringerer Härte bezeichnete Mineral und werden von dem in der Skala nachfolgend härteren geritzt, gleich harte Mineralien ritzen sich nicht. Mittlerweile werden in der Praxis die Härtestufen noch in Halbgrade unterteilt.

Alle uns heute bekannten Mineralien und Edelsteine sind dieser Mohsschen Härteskala zugeordnet.

Calcit 3

Mineralien der Ritzhärte (Mohshärte) 1 und 2 gelten als weich, jene der Grade 3-5

Koralle 3-4

als mittelhart

Chalcedon 6,5-7

Aquamarin 7,5-8

und die über 6 werden als hart bezeichnet.

Früher sprach man bei den Stufen 8-10 auch von Edelsteinhärte. Heute wird das abgelehnt, denn es gibt wertvolle Edelsteine und Schmucksteine, die diese hohen Mohshärtewerte nicht besitzen.

 

Die Edelsteine und Schmucksteine der Mohshärte unter 7 sind durch den allgegenwärtigen Staub, der stets auch kleine Quarzkörner (mit der Härte 7) enthält, in ihrem Glanz und der Politur gefährdet.
Durch das Kritzen der Quarzkörner werden die Steine im Laufe der Zeit matt. Deshalb bedürfen Edel- und Schmucksteine von geringerer Mohshärte als 7 besonderer Vorsicht und Pflege beim Tragen und Aufbewahren.

Mohshärte einiger Edel- und Schmucksteine

Diamant 10

Rubin 9

Alexandrit 8,5

Topas 8

Turmalin 7-7,5

Amethyst 7

Tansanit 6,5-7

Kunzit 6,5-7

Granat 6,5-7,5

Pyrit 6-6,5

Hämatit 5,5-6,5

Opal 5,5-6.5

Vesuvian 6,5

Türkis 5-6

Moldavit 5,5

Apatit 5

Fluorit 4

Malachit 3,5-4

Perlen 2,5-4,5

Gold 2,5-3

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Mohssche Härteskala ist eine relative Härteskala. Mit ihr kann man nur feststellen, welcher der Edelsteine härter als ein anderer ist. Über das Maß der Härtezunahme innerhalb der Skala erhält man keine Auskunft. Solches ist nur bei absoluten Härteskalen, wie z.B. bei der Schleifhärte möglich.

 

 

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Edelsteine

Die Namen der Edelsteine und Schmucksteine

Die Entwicklung der Namengebung der Edelsteine und Schmucksteine

Die ältesten Namen der Edelsteine gehen auf orientalische Sprachen, auf Griechisch und Latein zurück. Besonders die griechische Schreibweise hat auch der modernen Edelsteinnomenklatur ihren Stempel aufgedrückt. Die Bedeutung alter Namen ist oft nichtmehr zu erkennen, besonders dann nicht, wenn sich die Schreibweise im Laufe der Zeit geändert hat und dadurch einen anderen Sinn erhielt. Auch wurden in der Antike oft ganz verschiedene Edelsteine wegen gleicher Farbe mit dem selben Namen belegt.


Die ursprünglichen Namen nehmen Bezug auf hervorstechende Eigenschaften der Steine, vor allem auf die Farbe, auf Fundort und schließlich auf geheimnisvolle Kräfte, die angeblich in den Steinen verborgen wären. Viele deutsche Mineralnamen, die später auch zur Benennung von Edelsteinen verwendet wurden, entstammen der mittelalterlichen Bergmannssprache.
Eine wissenschaftliche Betrachtungsweise der mineralogischen Nomenklatur setzt erst mit dem Begriff der Neuzeit ein. Durch Entdeckung vieler neuer Mineralien müssen jetzt auch neue Namen geprägt werden. Es entwickelt sich allmählich ein Prinzip, nach dem bis heute bei der Namengebung von Mineralien und Edelsteinen verfahren wird. Es entstehen reine Kunstschöpfungen nach sinnfälligen Eigenschaften der Steine, wobei man sich vornehmlich der griechischen oder lateinischen Sprache bediente. Aber auch aus Bezeichnungen von chemischen Elementen, Fundorten oder Personen werden Mineralnamen abgeleitet.


Bei der Namengebung nach Personen werden Fachleute, Gönner und andere geehrt, die sich um Mineralogie oder Edelsteinkunde verdient gemacht haben. Weil man sich bei Namengebung jedoch nicht immer einig war, wurden manchmal verschiedene Namen für das gleiche Mineral geprägt, so dass bis heute viele Zweitnamen bei Mineralien und Edelsteinen existieren.

Da der Handel als Kaufanreiz für edle Steine häufig noch eigene Namen hinzufügte, (nicht selten, um höherwertige Steine vorzutäuschen) gibt es bei den Edelsteinen eine Fülle von Synonymen und Varietätenbezeichnungen.
Um hier korrigierend und vermittelnd zu wirken, müssen zukünftig alle neu entdeckten Mineralien wie auch die beabsichtigten neuen Namen einer Kontrollinstitution, der „Commission on new Mineral Names“ der IMA (International Mineralogical Association), der Fachleute aus der ganzen Welt angehören, zur Beurteilung vorgelegt werden.
Jeder, der glaubt, ein neues Mineral oder eine bedeutende Edelsteinvarietät gefunden zu haben, muss hier den Erstanspruch und andere Rechtmäßigkeiten, so auch die Namengebung, überprüfen lassen. Erst dann ist der Name des Minerals bzw. Des Edelsteins sanktioniert.

Da beim Edelsteinhandel die Gefahr einer kommerziellen Unredlichkeit durch falsche Namengebung und unrichtige Gütebewertung besonders groß ist, hat der Ausschuss für Lieferbedingungen und Gütesicherung beim Deutschen Normenausschuss 1963/70 in der RAL 560 A5/A5E für Deutschland ?? »Richtlinien für Edelsteine, Schmucksteine, Perlen und Korallen« gegen den unlauteren Wettbewerb erlassen.
International werden zulässige Begriffsbestimmungen und die Handelsgepflogenheiten für Edelsteine durch die »Internationale Vereinigung Schmuck, Silberwaren, Diamanten, Perlen und Steine«, kurz CIBJO (Confédération internationale de la bijouterie, joaillerie, orfèvrerie, des diamants, perles et pierres), geregelt.
Gewiss haben die genannten Institutionen zu einer besseren Kommunikation und zu mehr Sicherheit auf dem Edelsteinmarkt geführt, eine wirkliche Echtheitsgarantie können solche Maßnahmen natürlich nicht vermitteln.

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